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    "Brasilien - 500 Jahre nach der Entdeckung durch die Portugiesen"

    Am 22. April des Jahres 1500 wurde Brasilien durch die Portugiesen für Europa entdeckt - und erobert. Auch heute noch ist es nachhaltig vom kolonialen Erbe der Portugiesen geprägt. Zugleich ist Brasilien von der Natur verschwenderisch bedacht worden mit einer Fülle ihrer Schätze.

    Freilich gibt es in kaum einem Land der Erde derartige soziale und regionale Kontraste wie in Brasilien. Die politische und die wirtschaftliche Macht sowie der Grund und Boden sind in den Händen einer kleinen, ungeheuer privilegierten Oberschicht konzentriert. Reichtum und Armut, Fortschritt und Rückständigkeit wohnen gleichsam Tür an Tür: Riesige Landgüter und armselige Dörfer, palastartige Villen und die schäbigen Bretterbuden der Favelas liegen dicht beieinander.

    Die Armut ist dabei eine häufige Ursache der Kriminalität, übt die in Europa und Nordamerika so häufig berichtet wird, wenn es um Brasilien geht.

    Dabei ist die Bevölkerung Brasiliens ein weltweit wohl einmaliges Gemisch verschiedener Völker - die sich tatsächlich gemischt haben: indianische Ureinwohner, europäische Eroberer, afrikanische Sklaven, Einwanderer. Das Produkt des "Schmelztigels" ist beeindruckend: ein ungemein schöner und liebenswerter Menschenschlag.

    Das zeigt sich auch darin, dass trotz der erwähnten sozialen Kontraste an sogenanntes "revolutionäres Potential" nicht vorhanden ist. Es belebt eine, für Europäer nur schwer nachvollziehbare Koexistenz der verschiedensten Schichten, das Bewusstsein der Gemeinsamkeit überwiegt jenes eines Gegeneinanders.

    Trotz der Unübersichtlichkeiten gelingt kurzfristig vieles. Der Grund liegt im Geheimnis des "jeito brasileiro", ein schwer übersetzbares Wort (ebenso übrigens wie die Sache, die es bezeichnet!): Man verzweifelt nicht angesichts der Probleme, man stellt sich auch nicht "formalistisch" stur, sondern in für angesichts der Umstände unglaublich optimistischen Grundeinstellung sucht man einen Weg - und findet ihn sehr oft! Die Brasilianer haben sich, über die Jahrhunderte, mit dem Chaos arrangiert. Aber solches Improvisationstalent verhindert auch, dass nachdrücklich über Veränderungen nachgedacht wird. Freilich: Der bisherige Erfolg bei der Bekämpfung der Inflation verheißt vielleicht doch eine Änderung.

    Zugleich steckt dahinter der unerschütterliche Glaube, dass Brasilien in der Zukunft (der Zeitpunkt wird selbstkritisch (selbstironisch) als offen begriffen) eine große und gerechte Gesellschaft haben wird - gemäß dem auf der Nationalflagge vermerkten Wort von "Ordnung und Fortschritt". Damit einher geht ein Stolz auf das Land, aber ein liebenswerter, der vom nationalistischen Extremismus europäischer Prägung himmelweit entfernt ist.

    Ingeborg Hansen-Bambach

     


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