Geschichtsmythen - Vergangene Welterklärungsmodelle

Es gibt mythische und rationale Welterklärungsmodelle. Hinzu kommen auch noch Verschwörungstheorien, in denen behauptet wird, daß es Mächte gibt, die hinter allen sichtbaren Dingen stehen und eine neue Weltordnung herbeiführen wollen. Daß dies aber nicht klappen kann, ist offensichtlich, denn hinter Weltverschwörungen stehen auch Menschen, die nicht alles in der Hand haben und auch hergestellte Ordnungen auf Grund der Sterblichkeit von Menschen nicht aufrechterhalten können. Reiche entstehen und vergehen und auch vergangene Monarchien und heute etablierte Demokratien waren und sind brüchige von Menschen gemachte Gesellschaftsordnungen.

Und wenn wir uns mit unserer Vergangenheiten beschäftigen, werden wir feststellen, daß es eine offizielle tradierte Geschichtsschreibung gibt und eine unsichere Möglichkeit, unsere Vergangenheit anders als sonst zu betrachten. Dazu gibt es besonders Hinweise z. B. aus der mittelalterlichen Sagenwelt oder antiken Epen. Aber hinter all den Mythen, Sagen, Epen und auch die umfangreichen Geschichtsfälschungen im Mittelalter steckt eine Wahrheit, die nicht immer aufgedeckt werden kann, aber uns doch ein gutes Bild vergangener Zeiten geben könnten, wenn wir sie gewissenhaft deuten würden. Geschichtliche Quellen und archäologische Funde mögen uns helfen, Details aus der Vergangenheit zu erfassen, doch sind diese nie vollständig und dazwischenliegende Räume und Zeiten können nur erahnt werden.

Philosophie, Anthropologie Soziologie und Politik könnten uns helfen, die anthropologischen Konstanten in der menschlichen Gesellschaft und menschlichem Geschehen herauszufinden. Aber auch unser heutige Zustand erlaubt es uns nicht, ein umfassendes Bild unserer Wirklichkeit herzustellen. Wir leben quasi auf Paradigmen, die erlauben, einigermaßen vernünftig miteinander umzugehen. Daß das nicht immer möglich ist, haben uns vergangene Kriege und bis zum Völkermord gehende Konflikte gezeigt.

Hans-Jürgen Hansen

17. 1. 2022


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