Das war die Holzschuhfabrik

Das ist das Ende: das Hauptgebäude der ehemaligen Holzschuhfabrik wurde in der vorletzten Septemberwoche 1999 abgerissen. Es war mein Geburtshaus und das Gebäude hatte eine lange Geschichte hinter sich.

Hier eine Ansicht von Mai 1999. Als ich Fabrik noch einmal mit dem Fotoapparat aufnahm, da war schon davon die Rede, daß sie abgerissen werden sollte. Derjenige, der es mir sagte, - ein Bewohner, der in einem der neu entstandenen Häuser auf dem alten Geände wohnte - schien froh darüber zu sein, und dachte: "... endlich kommt der heruntergekommene fette alte Block weg!"

So sah die Fabrik vor dem ersten Weltkrieg aus. Es war ein Kalksandsteinewerk und wurde unter anderen von August Peekk aus Husum mitbegründet. Der Sand für die Steine wurden vom nahegelegenen Mühlenberg geholt, der mit einer Schienenbahn zum Hauptgebäude befördert wurde. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg stellten die Besitzer die Produktion ein. Während des Ersten Weltkriegs diente das Gebäude als Dörrgemüsefabrik.

Nach dem ersten Weltkrieg tat sich mein Großvater mit zwei Brüdern zusammen und sie produzierten hier zuerst Holzsohlen. Diese wurden an die vielen Holzschuhmachern in ganz Schleswig-Holstein und teilweise auch Hamburg geliefert. Als weiterer Zweig kam später eine Holz- und Baustoffhandlung hinzu. Als die Holzschuhe kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gingen, stieg mein Großvater in der Herstellung von Pantoffeln und in den Großhandel mit Gummistiefeln und Turnschuhen ein.

Mein Vater kam schwerverletzt und schwerhörig aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Nach kurze Zeit der Selbstständigkeit - er betrieb weiterhin Großhandel mit Gummistiefeln und versuchte sich in der Produktion von Pantoffeln - zog er schließlich mit meiner Mutter und uns zwei Kindern Anfang der Fünfziger Jahre nach Husum. Mein Onkel Georg Hansen begann etwa Mitte der Fünfziger Jahre, Betonwaren herzustellen: Gehwegplatten, Betonröhren, Dachziegel aus Beton usw. Er gründete Anfang der Siebziger Jahre ein Zweigwerk in Mielberg bei Jagel, das heute noch unter unserem angestammten Namen Gebr. Hansen existiert. Es gehört jetzt drei Betonfirmen aus Flensburg, Eckernförde und Heide, die mein Onkel etwa Mitte der Siebziger Jahre als Teilhaber in seinen Betrieb aufnahm. Kurze Zeit später zog er sich jedoch auch finanziell ganz aus dem Geschäft zurück.

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© Hans-Jürgen Hansen - (zuletzt geändert am 17.07.2003)

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