Das "Monogramm Christi"

Ein frühbronzezeitliches nordeuropäisches Runensymbol (Kult- und Heilszeichen) auf einem christlichen Kreuz [1]

Von Ute Anna Thiess, Ockholm

Eine Wanderung auf der Ostalb (Oberkochen) führte mich zu einem Holzkreuz mit einem auffällig geschnitzten Symbol. Ich war irritiert, ein frühbronzezeitliches nordeuropäisches Kult- und Heilszeichen auf einem christlichen Kreuz abgebildet zu finden. Das hat mich motiviert, den nachstehenden Aufsatz zu schreiben.

Das sogenannte "Monogramm Christi" war in der Bronzezeit ein weit verbreitetes Runensymbol und wurde zur Kennzeichnung heiliger Stätten verwendet. Es wurde später von den Christen übernommen.

In Deutschland war der Eifer christlicher Priester und Mönche leider mit so großem Erfolg bemüht, das Heidentum und die damit verbundene Bildung bis auf die beinahe letzten Spuren zu tilgen. Island blieb durch seine Lage von der Übernahme des ausländischen Geistes bewahrt.

(Die Edda - Einleitung) Karl Simrock]

Durch Kaiser Konstantin erlangte es von der Antike bis heute große Bedeutung. Der Legende nach hatte Kaiser Konstantin vor der Schlacht an der Milvischen Brücke, 300 n. Chr. (so der Bericht des Biographen Eusebius) eine Vision, die dazu führte, sich dem Gott der Christen anzuvertrauen.

Als sich der Tag neigte, sah der Kaiser am Himmel ein über der Sonne stehendes Siegeszeichen (Monogramm Christi), gebildet aus Licht mit einer damit verbundenen Schrift: "Hierdurch siege!"

Staunen habe ihn bei diesem Anblick ergriffen und er hat das von dem "vermeintlichen" Christengott gezeigte Zeichen als Nachbildung und Schutzmittel auf Schildern und Fahnen der Soldaten gegen die Feinde gebraucht. Die Schlacht war erfolgreich. Dieses Ereignis nahm der Kaiser u.a. zum Anlaß das Christentum in Rom als Religion einzusetzen, die zu einer Macht im Staat aufstieg. Unter Theodosius hatte sich das Christentum durchgesetzt und wurde zur Grundlage der Kultur in Europa. "Religion als Stütze der Macht"!

Unter diesem Motto wurden die bestehenden Religionen und Kulte (Europas und Vorderasien) ausgeschaltet. Das hatte u.a. auch zur Folge, daß die alte norddeutschskandinavische Kultur vereinnahmt und umgewandelt wurde. Eine mehr als dreitausendjährige ruhige Zeit der Religionen ist damit beendet.

Konstantin erlag aber einem Irrtum. Das vermeintliche Siegeszeichen, war kein christliches Zeichen, sondern ein altes nordeuropäisches Kult- und Heilszeichen, bestehend aus vier ineinander geschriebenen Runenzeichen und führt direkt in die alte nordeuropäische Kosmologie und Weltschöpfung.

Im Reallexikon der Deutschen Altertümer ist nun folgendes über das Monogramm zu lesen: "Für den Namen Christus wird das Monogramm aus X und P und zwar in doppelter Weise zusammengesetzt, indem das P mitten in das X hineingesetzt wird. Die andere Form des Monogramm Christi ist heidnischen Ursprungs und findet sich lange vor Christus auf Münzen des griechischen Altertums. [2]

Die nordische Kosmologie und Weltschöpfung

Der Ursprung des Kult- und Heilszeichen und seine Bedeutung

Rechts: Oberkochen/Ostalb - nordisches Runensymbol auf einem christlichen Kreuz

In seinem Buch "Die Prophetie der Edda" schreibt Dr. Hans Börnsen im 8. Vortrag: "Mythos und Wissenschaft" ausführlich über die Entstehung der Runen, die Personifizierung YMIR's und die Bedeutung des Kult- und Heilszeichen in der nordischen Weltschöpfung.

In einer Prosasammlung wird die nordische Weltenstehung von dem isländischen Staatsmann und Gelehrten "Snorri Sturlarson" (13. Jh.) beschrieben. Danach besitzen die Runen die Esszenz einer latent geistigen Energie (Gedanken, Funke) urweltlicher Naturkräfte und sind ein Bindeglied im Prozeß der verborgenen Formgebung. Sie führen uns weit an den Beginn der Zeit zurück und existierten bereits vor der Entstehung beseelter Wesen.

Die Runen sind schon auf den ältesten Felsbildern Skandinaviens abgebildet (ca. 4000 v. Chr.).

Ergebnisse und Deutungen Börnsens werden durch die Forschungen gestützt. (Rolf Speckner)

Möglicherweise wurde der Weltschöpfung-Prozeß in Versform geschildert und endete als Drama eines prophetischen Weltuntergangs. Der Mythos erzählt dass das Universum aus einer einzigen Quelle "Ginnungagap" ("magisch geladenes Nichts") entstanden ist. Von der Entstehung der Runen, dem Kult- und Heilzeichen und dem ersten Urlebewesen und deren Personifizierung.

Ausspruch der Wöluspa, Seherin (Edda):

"Einst war das Alter, da alles nicht war. - Nicht Sand noch See noch salzige Wellen. Nicht Erde fand ich, noch Überhimmel - Gähnender Abgrund und Gras nirgens."

1. Aus dem heiligen Wasser, dem Hellen durchsichtigen Element, wurde alles Wissen assoiziert.

2. Das Tauf-Ritual hat seine Bedeutung im heiligen Wasser.

Nordischer Mythos

Im Chaos elementarer Zustände verdichtete sich der noch leere Raum Ginnungagap, im Norden Niflheimr genannt, zu finsteren Nebel und Wasser und im Süden Muspelheimr zu Glut und Feuer.

Im Zeitalter vor der Erde war Niflheimr entstanden, in dessen Mitte liegt ein Urstrom. Daraus entspringen 12 Flüsse. Als die Fluten, welche Elwangar hießen, in Bewegung gerieten und kalte, feuchte Luftschichten mit sich führten, verdichtete sich das Wasser zu Eis, es legte sich eine Eislage über die andere bis zu Ginnungagap.

Diese Seite von Ginnungagap füllte sich mit schweren Haufen Eis und Schnee an und es herrschte Sturm und Unwetter.

Im Süden war eine Welt Muspelheimr geheißen, die ist hell und heiß, so daß sie flammt und brennt und Allem unzugänglich ist. So wie die Kälte von Norden Niflheimr kam, so war der Süden Muspelheim warm und licht und Ginnungagap so lau wie die windlose Luft von den Feuerfunken die aus Muspelheimr herüberflogen.

Als Feuer und Eis aufeinander trafen, die Glut den Eismassen begegnete, schmolz das Eis und es begann zu tropfen und die Tropfen enthielten Leben, (verborgenes kristallines Leben ist in der Natur schon enthalten). Feuer und Eis sind die Kräfte, die die Welt erschaffen aber auch jede Existenz ein Ende setzen werden (Edred Thorsson).

Die entstandene geistige Energie durch Feuer und Eis (Bildekräfte) drängte nun auf die Ausgestaltung der bereits vorhandenen, verborgenen Formen. Runenzeichen begannen sich aus dem Kristalisierungsprozeß zu materialisieren und der Urriese erhebt sich als erstes titanisches Allwesen. Er trägt den Namen YMIR germanisch: "Urlebewesen".

So fällt die Theorie von der Entstehung der Runen und dieses Urgeschöpfes auch in den Bereich der Physik. (Einstein lehrte, daß alle Materie nur gefrorene Energie ist).

Somit sind die Riesen älter als die Götter. Der nordische Mythos führt diese Tatsache folgerichtig darauf zurück, daß YMIR vor allem das älteste mit Geist erfüllte und wissensreichste Geschöpf war und tiefste Weisheit besaß. YMIR wurde in ältesten Zeiten in Runen geritzt:

Tatsächlich ist der Schöpfungsmythos und die Entstehung YMIR's mit den großen Wanderungen der Nordleute (ca. 3000-2000 v. Chr.) in den Osten und Süden gelangt und hat dort Spuren hinterlassen (siehe "Die Wanderungen in der frühen und mittleren Bronzezeit").

Zitat: Eine ältere nordisch-germanische Tradition kann zwar nicht mit Gewißheit ausgeschlossen werden, doch hält es die Forschung für wahrscheinlicher, dass YMIR, erschaffen aus "fuer und eis" auf eine mittelalterliche Spekulation isländischer Gelehrter oder auf Snorri Sturluson zurückgeht, die vielleicht mittelbar vom iranischen Dualismus beeinflusst wurde. Oder dem mittelalterlichen Verständnis der antiken Elementenlehre entsprang und Mythen der Eis- und Feuerwelt mit der Schöpfungsgeschichte zu einer Einheit verband (Elgard Hugo Meyer, Franz Rolf Schröder).

Hier werden wieder einmal überholte Denkmuster der Wissenschaft bemüht.

Die vier Runenzeichen bilden zusammengeschrieben das Kult- und Heilszeichen, in dem die Struktur der Hagalrune (Mutter der Runen) enthalten ist. Sie entspricht in ihrer Form einem Sechsstern oder einer Schneeflocke. Die Hagalrune ist eine kristallisierte Samenform und aus der Quelle "Ginnungagap" ("magisch geladenes Nichts") entstanden, den Urkraften von Feuer (Materie) und Eis (Antimaterie). Sie enthält das kosmische Urmuster aus göttlicher Kraft, das sich bei dem Prozeß der Weltschöpfung in YMIR als Urlebewesen manifestierte. YMIR verbindet sowohl die geistige als auch die materielle Welt.

Über die Verbindung zwischen dem Riesen YMIR und der Hagalrune ist in der Bibel nachzulesen. 2. Buch Moses, 24.10

"Und sahen den Gott Israel und unter seinen Füßen war die Fläche wie ein schöner Saphir (Kristall) angelegt. Und es glänzte hell wie die Gestalt des Himmels, wenn es klar ist."

Bei Hesekiel heißt es 1.26:

"Und über den Himmel, so oben über ihnen, war es gestaltet wie ein Saphir, gleich wie ein Stuhl. Und auf dem Stuhl saß einer, gleichwie ein Mensch gestaltet."

Gleichwie ein Mensch gestaltet, die Personifikation eines Allwesen in Verbindung eines sechsstrahligen Saphirs: die Hagalrune.

Hebräische Runenschrift
Links: Hebräische Runenschrift

Im Brockhaus steht nun bezüglich des Saphirs folgendes zu lesen: "Vom rundgeschliffenen durchsichtigen Saphir lassen manche Stücke (Sternensaphire oder Asteriden) im Sonnenlicht oder hellen Kerzenlicht einen sechsstrahligen, sternenförmigen Lichtschein aufleuchten."

Interessanterweise gibt es in der jüdischen Geheimlehre den Sephirothbaum. Das Wort "sephar" heißt zählen, ist verwandt mit Ziffer. "Sophar" heißt der Schreiber und Schriftkundige. Das Wort ist verwandt mit "Saphir" und bedeutet etwas von den Runen verstehen. Es ist bekannt, dass die alte hebräische Schrift auf das Runenalphabet zurückzuführen ist.

Es ist weniger bekannt, daß für das Alte Testament bis ins 1. Jahrhundert vor Christi kein hebräisches Alphabet verwendet wurde, sondern die als besonders ehrwürdige Schrift der Philister (führender Stamm der Seevölker).

Runen

Runen allgemein haben magische Energie und religiöse Bedeutung. Sie sind ein Bindeglied im Prozeß der Schöpfung.

Die Rune stellt nicht nur einfach einen Buchstaben des alten germanischen Alphabets dar, sondern steht ursprünglich für "Geheimnis" oder Mysterium. Eine Rune ist also in erster Linie ein geheimes heiliges Konzept, eine Religiosität und eine Idee. Die Runen sind fester Bestandteil der germanischen Sprachgruppe und bedeuten im modernen Deutsch "raunen". R'un kommt auch in den alten keltischen Sprachen vor. Rune entstand aus dem ur-indoeuropäischen Wortstamm "reu" (brüllen, brausen). Später wurde diese Bedeutung auf alle Hieroglyphen übertragen, die eine Rune - eine Einheit geheimen Wissens - repräsentieren. Später wurden diese Symbole in ein Schriftsystem integriert, das jedem einzelnen Symbol einen phonetischen Wert zuwies und wurden so fälschlicherweise zum Synonym für den Begriff Buchstabe.

Als ewiger gültiger Ausdruck der Weltgesetze können die Runen und Weisheitslehren immer wieder für neue Anwendungsgebiete eingesetzt werden, ohne das ihr zeitlos archaischer Charakter in irgendeiner Weise gefährdet wäre.

Derzeit werden sie in Systemen psychologischer Integration und kosmologischer Forschungen eingesetzt. ("Handbuch der Runen-Magie" von Edred Thorsson).

Der spätere nordische Hauptgott Odin (O'dhinn) wurde in die runischen Mysterien eingeweiht. Er erhielt das Runenalphabet als ein Geschenk, direkt aus der Quelle eines höheren Wesens und erlangte dadurch All-Weisheit.

"Odin's Runenlied faßt auch Jan de Fries als alte Ritualpoesie auf. Es ist mit sakraler Poesie gesättigt, daß man sich außerhalb der profanen Welt fühlt."

In der germanischen Mythologie stellt die Neun (die potenzierte heilige Drei) "Die Zahl der Vollendung" dar und ist die heiligste und geheimnisvollste aller Zahlen.

Beispiele:

Odin hing neun Nächte am Weltenbaum "YGGDRASIL" und ging neun Stufen hinab zu den Runen, um sie zu heben.

Nach der Weltschöpfung bestand das All aus neun Welten, die in dem Weltenbaum "YGGDRASIL" enthalten sind und von ihm gestützt werden. Er ist aus der Energie der Runen entstanden. [3]

"YGGDRASIL" bedeutet auch heilige Säule, die den Himmel stützt (analog zur Irminsul der Sachsen).

Nordleute haben schon 1700 v. Chr. den Atlantik überquert. Bei Peterborough, nördlich des Ontariosees wurden Felszeichnungen mit Runen gefunden. Es wurden Kupfer-Barren gegen Landesprodukte getauscht.


Die Wanderungen in der frühen und mittleren Bronzezeit

Weg und Verbreitung des Kult- und Heilszeichens

Die Vorgeschichts-Forschung hat nachgewiesen, daß große Wanderbewegungen bei Teilen der Nordvölker schon in der frühen Bronzezeit ca. 3000 v. Chr. durch Klimaveränderungen ausgelöst wurden.

Von der Nord- und Ostsee kommend wanderten sie in das Gebiet früherer Hochkulturen, der Vordere Orient (Sumer und Ägypten), das Iranische Hochland, Kleinasien, Griechenland und Nordafrika (Lybien). Teile von ihnen gelangten ca. 2000 v. Chr. nach Zentralasien, Nord-Indien und China. Diese Fremdvölker unterwarfen die dort ansässige Bevölkerung und brachten ihre Kultur mit.

Die Sonnenreligion (als religiöses Zentrum), neue Symbole (u. a. das Sonnenrad) neue Götter und Herrschernamen tauchten auf. Sie bildeten später eine kulturelle Führerschaft. Es hat in den folgenden Jahrhunderten Rückwanderungen gegeben.

In der Geschichtsschreibung werden sie als unbekannte Fremdvölker und Invasoren dargestellt Bei allen Fremdvölkern wird nur auf das Pferd mit Streitwagen, Reiterkriegern und einem Sonnenkult hingewiesen.

Heiliger Sonnenwagen von Trondheim 1.200 v. Chr.

Heiliger Sonnenwagen von Trondheim 1.200 v. Chr.

In Indien bildete die neue Sonnenreligion den Inhalt der altindischen Religion und Philosophie. (Vedische Periode).

Varuna (neue indische Gottheit 1600 v. Chr.), der Allumfassende gilt u.a. als Gott der kosmischen und der moralischen Ordnung und als ältester vedischer Gott. Varuna bezieht sich auf die Vergöttlichung der FA-Rune. Sie ist die erste Rune des germanischen Runenalphabets.

Neben der Gottheit Varuna existiert gleichbedeutend die Gottheit Mithra. Sie wird in der iranischen Mythologie erwähnt und ist die Personifizierung der Sonne.

Mithra hat sich später als Geheimkult in Persien, Kleinasien, und erst sehr spät im römischen Reich verbreitet.

Die Götter Varuna und Mithra sind gleichbedeutende Gottheiten und werden im Sanskrit erwähnt.

Perser (Toten-Maske) Nordischer Typ. Alexandersakrophag

Perser (Toten-Maske) Nordischer Typ. Alexandersakrophag

Fremdvölker kamen auch nach Nordchina, wo sie unzählige Spuren hinterlassen haben.

Das Beziehungssystem des I Ging zum Beispiel, ist nach wissenschaftlichen Grundsätzen der alten Runenmeister aufgebaut. Ebenso der Taoismus (Tao - der Weg). Er hat seine Wurzeln im nordischen Lebensbaum.

In der chinesischen Sprache gibt es Begriffe, die von alten Runenworten abgeleitet sind. Beispiel: Ein altes Wort für König hieß im nördlichen Europa "Kuning", in China "Kung".

In Zentralasien dem Grenzgebiet zwischen Rußland, der Mongolei, Kasachstan und dem Altaigebirge (Ukok-Plateau) wurden bei Ausgrabungen 1993 archäologische Funde von bestens konservierten Mumien im Permafrost gefunden und bestätigen eindrucksvoll die Wanderungen der Nordvölker in den Osten. Sie wurden von den antiken griechischen Dichtern Skythen [4] genannt.

Es waren 3600 Jahre alte Mumien-Funde von Skythenkriegern und -frauen (z.B. die berühmte "Altaische Prinzessin" in einer Tunika aus Seide gekleidet mit 6 Pferden als Grabbeigabe). Eine DNA-Analyse hat ergeben, daß die Ukok-Mumien genetisch zu den europäischen Nordvölkern gehörten (Die Haarfarbe war blond/mittelbraun, bei den Kriegern zum Zopf gebunden).

Im Dreiländereck China-Russland-Mongolei wurden unzählige Grabhügel aus der Skythenzeit mit reichen Grabbeigaben gefunden, ein wahrer Goldschatz. Diese Grabhügel entsprechen den norddeutschen Grabhügeln.

Die Archäologen machten eine interessante Entdeckung. Neben einem Toten wurde eine Trinkschale mit deutlich erkennbarer Inschrift aus Runen gefunden. Dieser Fund widerlegt die Theorie der Wissenschaft, daß den Skyten die Schrift unbekannt war.

Die Stämme der Ionier und Achäer wanderten von Nordosten kommend 1900 v. Chr. in den Süden. Auch die Dorer [5] besiedelten um 2000 v. Chr. das griechische Bergland und wanderten in die Peloponnes. Sie brachten u. a. die Runen und die bekannte heilige Dorische Säule, die den Himmel trägt, nach Griechenland.

Sie war eine Welt- und Himmelssäule einer früheren religiösen Weltvorstellung und entsprach der Irminsul der Sachsen (IRMIN - Gott der Sonne und des Himmels).

Etruskischer Runenstein

Links: Etruskischer Runenstein

Möglicherweise sind Nordleute auf ihrer großen Wanderung nur durch Italien gezogen, dort gab es verglichen mit Griechenland, eine nur schwer zu enthüllende Vorzeit.

Nachgewiesen und gut dokumentiert ist nur ihr Zug in die Val Carmonika (Norditalien) wo sie ab ca. 4000 v. Chr. viele tausend Felsbilder hinterließen.

Unter anderem vorrunische Sinnbildschriften, Gravuren religiöser Sonnensymbole und konzentrischer Kreise (Sonnenspirale). F. Altmann und E. Trautmann haben in ihrer Schrift vom "Ursprung der Runen" bronzezeitliche Felszeichnungen 4000 v. Chr. von Fossum, Bohuslän, veröffentlicht, die sie für runenähnliche Zeichen halten.

Erst um 1200 v. Chr. mit der zweiten großen Wanderung erschienen Streitwagen und Reiterkrieger. Es wanderten nordische Stämme auch auf die alpine Halbinsel und brachten eine neue Kultur mit. Umbrier (auch Ambronen genannt), Teutonen, Kimbern und später aus dem Osten die Etrusker. Die Runenschrift war auch den Etruskern bereits bekannt und sie gründeten 653 v. Chr. die Stadt Ruma, das spätere Rom (Bestätigung durch Ausgrabungen).

Sonnenrad

Links: Sonnenrad

In Ägypten sind schon um 3000 v. Chr. Nordleute mit Pferd und Streitwagen eingewandert. Es fällt in die Zeit, als aus dem Stand die Hochkulturen in Sumer und Ägypten entstehen. Eine fremde Sonnenreligion und eine Anzahl neuer religiöser Symbole tauchten auf.

Der Ursprung der sumerischen und ägyptischen Hochkulturen wird von der Wissenschaft auch heute noch ausgeklammert

Abbildungen von Fremdvölkern mit Pferd und Streitwagen sind auf lybischen Felsbildern zu finden. Auch religiöse Symbole sowie eine Runenschrift, ähnlich den Felszeichnungen in Bohuslän (Prof. Barry Fell).

Grabmal von Kivik in Schönen, 1.400 v. Chr.

Links: Grabmal von Kivik in Schönen, 1.400 v. Chr.

Auf einem Grabmal in Kivik/Schonen, sind die gleichen Streitwagen abgebildet, ebenso eine Anzahl religiöser Sonnensymbole wie Sonnenscheiben, Sonnenräder, Sonnenwagen und Valuten. Im Norden gab es für die Sonne zwei Namen: "sunna" = Götter und das Kultwort "sol" = steht für das Phänomen.

Auf den alten Handelsstraßen ist das "Gold des Nordens", der Bernstein bis nach Ägypten gelangt (2400 v. Chr.). In einem ägyptischen Grab wurde Bernstein entdeckt. Damals wurde Bernstein ausschließlich an der Nordseeküste und im schleswig-holsteinischen Fluß der Eider gefunden.

In Ägypten hat man (datiert 2900 v. Chr.) eine Alabastervase mit einer doppelten Tyrrune entdeckt. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum in England/Manchester.

Die T-Rune verkörpert die Kraft des Gottes Tyr. In der nordischen Mythologie ist es dieser Gott, der dem Charakter nach der Transzendents am nächsten kommt.

Tiwaz im altnordischen Tyr, u.a. der Gott für Recht und Gesetz, war für das Verfahren des "thing" zuständig. Das Wort Tiwaz, stellt genau die Entsprechung, des Sanskritwortes Daves, des griechichen Zeus und des lateinischen Wortes Jupiter dar. Tiwaz wird durch die Himmelssäule dargestellt (bei den Sachsen als "Irminsul" bekannt).

Diese Säule ist die axys mundi, deren oberes Ende den Polarstern darstellt. Als dorische Säule spielt sie später eine große Rolle in der Religion der Griechen.

Der Pharao hatte das Ziel, daß seine unsterbliche Seele nach dem Tod den Polarstern erreicht (durch ein "Seelenloch" in der Pyramide).

Dedefre

Links: Dedefre

Die frühe Anwesenheit der Nordleute in Ägypten (Neues Reich) beweisen auch die blonden Haare Ramses II. Hetep-Heres II. (2000 v. Chr.), die Tochter des Pharao Cheops, wird in ihrem Grab mit blonden Haaren und mit hellen Augen dargestellt. Sie war die Gemahlin des Pharao Dedefre, "Ein Fremdling aus dem Norden".

Zitat des Bildhauers und Baumeisters Imhotep aus dem historischen Roman von H. von Auer:

"War es möglich, daß die Alten Götter, die Ruhmreichen und Edlen vergangener Zeiten, die gleichen Köpfe trugen, wie dieser fremde Pharao Dedefre?"

Auf ägyptischen Wandbildern werden die Fremdvölker blond und blauäugig dargestellt, mit Schiffszeichen und runenähnlichen Zeichen, wie auf den skandinavischen Felsbildern in Bohuslän und Fossum.

Links: Hetep-Heres II. (Louvre Paris)

Links: Hetep-Heres II. (Louvre Paris)

Die zweite große Welle der Nordvölker nach Süden (u. a. Griechenland, Ägypten und Lybien, 1.200 v. Chr.) wurde durch eine große Naturkatastrophe ausgelöst (Europa, Vorderasien und Nordafrika).

Es wird angenommen, daß der Komet Hallaey die schweren Katastrophen auslöste (Untergang von Atlantis). Er hat immer die gleiche Kreisbahn und taucht in regelmäßigen Abständen auch in der Neuzeit auf.

Die alte Sage vom Sturz des Phaethon (Der Leuchtende) berichtet von der Katastrophe. Der Sohn des Sonnengottes Helios lenkte einen Tag den Sonnenwagen. Die Sonnenrosse brechen aus, stürmen der Erde zu und stürzten in die Mündung des Eridanos (Eider/Nordsee).

Nach zahlreichen antiken Überlieferungen wird das goldene Zeitalter nach schwersten Naturkatastrophen beendet (Klimaforscher Schmitt).

In der germanischen Mythologie wird über die Naturkatastrophe ebenso berichtet wie in dem finnischen Kalevala Epos.

Nach D. Wedding enthalten sie 3000 Jahre alte Überlieferungen.

Die schweren Naturkatastrophen, die viele alte Kulturen vernichteten und zur Auswanderung zwangen, wurden bei der Beurteilung des Themas, von den Archäologen und Althistorikern nicht zur Kenntnis genommen. Stattdessen nannte man die Nordvölker kulturlos, barbarisch und gab Ihnen die Schuld an den Zerstörungen. (Schiller-Preisträger J. Spanuth, Theologe und Archäologe).

Die gewaltigen Naturkatastrophen gegen Ende des 13. Jahrh. v. Chr., die zu großen Völkerwanderungen führten, in deren Verlauf Seevölker von den norddeutsch-skandinavischen Küsten unter anderen in das östliche Mittelmeer gelangten und in einem kombinierten Land- und Seekrieg das fruchtbar gebliebene Ägypten erobern wollten. Unter dem Pharao Ramses III. (1200-1168 v. Chr.) erlitten sie eine Niederlage. Überwiegend ließ sich der Hauptstamm der Seevölker (die Philister) an die menschenarm gewordene Levante-Küste (Süd-Kanaan) nieder (1168 v. Chr.).

Nach den Philistern [6] (ha saponi), die Nordischen, wurde Palästina benannt.

Laut Bibellexikon bedeutet Palästina: "von Philistern und Phöniziern bewohntes Gebiet." Weitere nord-deutsch-skandinavische Stämme, die Sakar (Sachsen) siedelten an den Küsten des Libanongebirges. Die Denen auf Zypern und der Stamm der Dori (Dorer) kehrten auf die Inseln im Agäischen Meer und auf die Pelepones zurück, errichteten die dorischen Staaten und schufen die klassische griechische Kultur.

Das Drama des Seekriegs zwischen den Seevölkern und Ramses III. (1200 v. Chr.) wurde in den Tempelinschriften im Palast Ramses III. in Medinet Habu erbalten.

Aus dieser sind die längsten altägyptischen Papyrusrollen von Merenptats und vor allen die 1927-36 ausgegrabenen 10.000 qm gut erkennbaren Wandbilder, Inschriften und Papyrustexte erhalten.

In den Texten von Medinet Habu ist überliefert, daß sie von den Festländern am Westmeer im fernsten Norden gekommen sind.

Der neunte Bogen, 52. bis 57. Breitengrad, entspricht einem Gebiet von Nord-Schleswig-Holstein, Dänemark, und Süd-Skandinavien.

Die Ägypter haben die bewohnte Welt, den Erdkreis in 9 Bögen eingeteilt. Der neunte Bogen liegt an den Enden im fernsten Norden, (Polarstern, siehe Ägyptischer Erdkreis).

Der deutsche Ägyptologe F. Bilabel nennt die Urkunden von höchstem historischem Wert.

Die Nordleute kamen aus einem Gebiet hoher Kultur. [7] Sie haben aus den Trümmern und Ruinen im Libanon, Palästina und Griechenland neue hohe Kulturen aufblühen lassen (J. Spanuth, Theologe und Archäologe).

Nach ihrer Niederlage gegen Ramses III. gründeten die Philister als Neuansiedler an der zum Teil entvölkerten Levanteküste (1168 v.Chr.) einen freien Fünf-Städte-Bund Gaza, Askakalon, Asdod, Jamnia und Dor.

Auch spätere christliche Schriftsteller, die dem Heidentum feindlich gegenüber standen und denen alles Verständnis für diese Kultur abging, sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

W. Golther, Handbuch der germanischen Mythologie.

Die Israelis sind ca. 40 Jahre später um 1100 v. Chr. nach Palästina gelangt. "Das Land wo Milch und Honig fließt", heißt es im Alten Testament.

Dort trafen sie auf die Philister. Diese hatten aus ihrer Heimat ihre Kultur mitgebracht und wurden zu ihren Lehrmeistern. (bestätigt durch die israelische Archäologin T. Dothan.)

Herodot nannte die Runenschrift irrtümlich phönizische Schrift. Magnusson bezeichnet sie richtig als Philisterschrift, die mit den Nordvölkern auf ihrer Wanderung in den Süden gelangte.

Auf Kacheln, die beim Bau des neuen Palastes von Tel es-Johudijeh (Ramses III.) verwendet wurden, tauchten Runen auf.

1976 wurde östlich von Tel Aviv eine Tonscherbe mit Runen gefunden. Auch frühe Philisterkeramik ist entdeckt worden, 1200 v. Chr. datiert.

Ägyptischer Erdkreis und der Wasserkreis

Ägyptischer Erdkreis und der Wasserkreis

Bei den Philistern stand die Weltensäule im Zentrum ihrer Religion. Man nannte sie daher auch "Säulenvölker" - hebräisch: Kaphoriter - wörtlich: "Völker vom oberen Teil der Himmelssäule".

Philister-Schrift

Links: Philister-Schrift

"Mit der Einwanderung der Fremdvölker verbreitete sich der Säulenkult mit dem Gott Poseidon [8] (Urheimat Hyperboreer-Land, 9. Bogen) wieder zu einer neuen Blüte und begann eine große Rolle in Palästina, Griechenland und im Vorderen Orient zu spielen.

Es wurden große Tempel zu Ehren Poseidons errichtet, der auf einem Wagen stehend, von einem großen Fisch begleitet, dargestellt wurde. Oder dieser Wagen wurde von Delphinen gezogen." (Quelle: Religionswissenschaflter und Archäologe Martin P. Nielsen)

Das Runensymbol und die Weltensäule/Lebensbaum sind zusammen aus dem kosmologischen Prozeß der Weltentstehung hervorgegangen. In späterer Zeit haben die in Palästina stationierten germanischen Soldaten der Römerzeit das Runensymbol auf einem Banner entdeckt und fühlten eine Art "Verbundenheit".

Epilog - ein Symbol, zwei Bedeutungen

In meinem Aufsatz versuche ich die tiefere Bedeutung des nordeuropäischen Heilszeichens zu erklären und Gemeinsamkeiten mit dem Monogramm Christi zu finden. Beide werden durch identische Symbole dargestellt.

Nach einer nordeuropäischen Überlieferung aus der frühen Bronzezeit (ca. 4000 v. Chr.) entstanden die Runen und YMIR (in Runen geschrieben
) in dem Drama eines Weltschöpfungsprozesses der Polaritäten "positiv und negativ" (wird auch heute in der Physik so verwendet).

Diese Pole ziehen sich gegenseitig an und aus ihrer Vereinigung entsteht die Uressenz und das archetypische Muster der Manifestation. Das geistige Prinzip/Anstoß der Schöpfung ist "Allzeuger" (nord. alfothur) [9]. Die Runen und YMIR sind Teile der Schöpfung.

Während die Runen eine Substanz des geladenen Nichts darstellen, formten die Götter aus dem kosmischen Körper von YMIR die Welt. In diesem Akt ist das Runensymbol an dem Weltschöpfungsprozess beteiligt und zu einem bedeutenden Zeichen in der nordischen Religion geworden.

Im Gegensatz dazu ist das Monogramm Christi aus den griechischen Initialien X (Chi) und P (Rho) Abkürzung für "Christus", gebildet worden. Seit ca. 300 n. Chr. ist es weit verbreitet. Dieses Symbol steht sinngemäß für "Jesus - Heiland - Seligmacher" und drückt aus, daß Christus Frieden gibt und die Christen nach Frieden streben sollen.

Es war die Entdeckung eines heidnischen Runensymbols auf einem Christlichen Kreuz, das mir die Motivation zu dem vorliegen Aufsatz gab.

Ursprünglich war es nicht meine Absicht, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Es waren letztlich die faszinierenden Rätsel des Monogramms, die mich weit in das "Goldene Zeitalter" (ca. 4000 v. Chr.) zurückführten. Dadurch kam ich zu folgenden Schlußfolgerungen:

Durch die Wanderungen der nordeuropäischen Völker, u. a. auch an die Levanteküste, kam es vierzig Jahre später zu vielfältigen Kontakten mit eingewanderten israelischen Völkern und dem Einfluß der nordischen Religion in das Alte Testament.

Mehr als 1300 Jahre später (300 n. Chr.) wurde das nordische Runensymbol von der Kirche in das "Monogramm Christi" umgewandelt. Seine ursprünglich religiöse Bedeutung ging damit verloren.

Geblieben ist nur die Ahnung einer universellen Größe.

In meinem Aufsatz habe ich herausgefunden, daß es keine Gemeinsamkeiten zwischen dem Runensymbol und dem Monogramm Christi gibt.

Register

Text: Autorin Ute Anna Thiess, Malerin, Ockholm/Nordfriesland.

Bilder, Text-Zusammenstellung: Joachim Smarsly, Grafiker, Breklum/Nordfriesland.

Text-Supervision: Hans-Jürgen Hansen, Husum, WestküsteNet

Text, Grafiken, und Projektkoordination: Medical-Manager Wolfgang Timm, Husum, (Herausgeber und Publizist für Verlag Carl-Huter-Zentral-Archiv in Kooperation Physiognomische Gesellschaft Schweiz, Inhaber CHZA JingJing Zhu, Shanghai. Hauptseite http://www.chza.de.)

Copyright 2017 by Autorin Ute Anna Thiess für Verlag Carl-Huter-Zentral-Archiv, Husum&Madrid, Shanghai.

Erstellt: Dezember 2017, zuletzt geändert Juli 2018


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