Portrait von Tetenbüll
Im Kirchspiel Tetenbüll stehen mehrere Haubarge, darunter der Staatshof, von dem die "Staatshofer Frau" (jetzt im Eiderstedter Heimatmuseum St. Peter-Ording) stammt, und der Deichgrafenhof.
Die für das kleine Dorf erstaunlich große von alten Häusern umgebene Kirche St.-Annen auf hoher Warf liegt inmitten des alten Friedhofs. Der mächtige, weithin sichtbare Turm stammt aus gotischer Zeit und ist knapp hundert Jahre jünger als die um 1400 erbaute Kirche. Die bemalte Balkendecke zeigt 40 Szenen mit Geschichten des Neuen Testaments aus dem Leben Jesu und der Apostelgeschichte, während die Bildmotive der Nordempore dem Alten Testament entstammen. Der gotische Schnitzaltar enthält vollplastische Figuren, die an die Brüggemann-Schule erinnern.
Ausdrucksvoll ist das große Triumphkreuz auf einem Balken vor dem Chor. Der Christuskörper stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, Maria und Johannes unter dem Kreuz wurden um 1620 hinzugefügt. Die Figuren des geschnitzten Altars von 1523 sind im Unterschied zu denen vieler Nachbarkirchen nicht auf Goldgrund gesetzt, sondern auf dunkles Blau und Braun. Eine Besonderheit stellt der blaubemalte Beichtstuhl dar, der später zu einer Loge umgestaltet wurde.
In Tetenbüll kann man im Kirchspielkrug einkehren, wo regionaltypische Gerichte serviert werden: Weinsuppe, saure Rolle, Seefelder Gemüse, Mehlbeutel mit Kirschsoße. Lohnend ist auch ein Besuch im "Haus Peters" gegenüber der Kirche. Hier finden von Zeit zu Zeit Ausstellungen statt, von denen immer einige Exponate im Obergeschoß hängenbleiben. Im Erdgeschoß ist ein Kunstgewerbeladen eingerichtet. Hier kann man auch Tee oder andere Genußmittel erstehen und dabei die alte Ladeneinrichtung aus Großmutters Zeiten bestaunen.
Erstellt am 02.11.2002
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