Blaise Pascal und Port Royal in Husum und auf Nordstrand
Ein kleines Büchlein ist mir in die Hände gefallen: "Blaise Pascal. Die Sternenbahn eines Menschengeistes" von Friedrich Ernst Peters, geschrieben in der Passionszeit des Jahres 1946, in der Zeit also, in der ich geboren wurde. Im Vorwort geht er auch auf die überwundene Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs ein. Es ist erstaunlich, daß Peters ein solches Buch verfaßt hatte, denn der Verfasser ist eher durch den plattdeutschen Roman "Baasdörper Krönk" bekannt geworden.
Peters hatte den 1. Weltkrieg ausschließlich als Kriegsgefangener von 1914 bis 1919 in Frankreich verbracht. Die dabei erworbenen Sprachkenntnisse haben ihm verholfen, sich intensiv mit Werk von Blaise Pascal auseinanderzusetzen. Pascal gehörte dem Kreis der Jansenisten um Port Royal bei Paris in Frankreich an, die interessanterweise auch auf Nordstrand im 17. Jahrhundert Besitz und in Husum ein Haus Ecke Langenharmstraße/Neustadt besaßen.
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Geschichtsmythen - Vergangene Welterklärungsmodelle
Es gibt mythische und rationale Welterklärungsmodelle. Hinzu kommen auch noch Verschwörungstheorien, in denen behauptet wird, daß es Mächte gibt, die hinter allen sichtbaren Dingen stehen und eine neue Weltordnung herbeiführen wollen. Daß dies aber nicht klappen kann, ist offensichtlich, denn hinter Weltverschwörungen stehen auch Menschen, die nicht alles in der Hand haben und auch hergestellte Ordnungen auf Grund der Sterblichkeit von Menschen nicht aufrechterhalten können. Reiche entstehen und vergehen und auch vergangene Monarchien und heute etablierte Demokratien waren und sind brüchige von Menschen gemachte Gesellschaftsordnungen.
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Der Runenstein von Busdorf. Nachbildung im Haithabu-Museum
Was ist nicht alles geschrieben worden, über unsere Vergangenheit, über die Vergangenheit unserer Nachbarn, vor allem Dänemark und Frankreich. Die Dänen kamen vom Schwarzen Meer? Die Franken als Nachbarn der Sachsen und der Friesen. Die Normannen als Nachfolger der Westgoten?
War die Gudrun der Kudrun-Sage eine Wikingerprinzessin von der Eidermündung? Oder kam sie vom Schwarzen Meer? Viele Spekulationen und Fehlinterpretationen machen es schwer, sich an den Wahrheitskern des Sagenstoffs anzunähern.
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Zu "Faktizität und Geltung" von Jürgen Habermas
Jürgen Habermas Werk, "Faktizität und Geltung", ist eine rechtspolitische Ergänzung seiner 1981 veröffentlichten "Theorie des kommunikativen Handelns". Diese sind für ihn allerdings kein Leitbild gesellschaftlichen Handelns. Zu oft sind großartige Theorieentwürfe und Ideologien in der Vergangenheit gescheitert oder überzeugten infolge der größeren Widerstände in der Praxis nicht. Seine Sympathie ist dennoch bei denen, die zugunsten humanerer Lebensformen vom kapitalistischen System wegkommen wollen, da diese sich bedenklich in alle Poren der rationalen Lebensweltstrukturen einsaugen und deren eigensinnige Rationalität gefährden.
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Adorno über Max Weber
Die vor der Einzelheit resignierende Theorie arbeitet dem Bestehenden, gemeint ist das derzeitige Gesellschafts- und Wissenschaftssystem, in die Hände. Dieses System verschafft der Einzelheit Nimbus und Autorität geistiger Undurchdringlichkeit. Wenn auch das Einzelne (Existierende) mit seinem Oberbegriff (Existenz) nicht zusammenfällt, so ist es doch interpretierbar. Es ist kein dahingestellt Letztes, an dem Erkenntnis sich die Stirn einstieße.
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Bemerkungen zu Spanuths Atlantis
Ist Atlantis ein Mythos? Wichtiger als die Beantwortung dieser Frage erscheint es mir, die Atlantis-Erzählung von Platon von allen derzeitigen esoterischen Atlantis-Theorien zu trennen und lieber auf den wahren Kern der Erzählung wissenschaftlich und interdisziplinär aufzuarbeiten. Auf jedenfall sollte man sich hüten, solche Bemühung als unwissenschaftlich abzuqualifizieren. Es kommt doch eher darauf an, den mythischen Kern der Erzählung und ihren historischen Wahrheitsgehalt herauszukristallieren.
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Das Monogramm Christi
In Ute Anna Thiess' Aufsatz versucht sie die tiefere Bedeutung des nordeuropäischen Heilszeichens zu erklären und Gemeinsamkeiten mit dem Monogramm Christi zu finden. Beide werden durch identische Symbole dargestellt.Nach einer nordeuropäischen Überlieferung aus der frühen Bronzezeit (ca. 4000 v. Chr.) entstanden die Runen und YMIR in dem Drama eines Weltschöpfungsprozesses der Polaritäten "positiv und negativ".Diese Pole ziehen sich gegenseitig an und aus ihrer Vereinigung entsteht die Uressenz und das archetypische Muster der Manifestation. Das geistige Prinzip/Anstoß der Schöpfung ist "Allzeuger" (nord. alfothur). Die Runen und YMIR sind Teile der Schöpfung.
Im Gegensatz dazu ist das Monogramm Christi aus den griechischen Initialien X (Chi) und P (Rho) Abkürzung für "Christus", gebildet worden. Seit ca. 300 n. Chr. ist es weit verbreitet. Dieses Symbol steht sinngemäß für "Jesus - Heiland - Seligmacher" und drückt aus, daß Christus Frieden gibt und die Christen nach Frieden streben sollen.
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Wir sind über Rungholt gefahren
Losgetreten wurde der Streit um Rungholt durch einen Spiegel-Artikel vom 21. Nov. 1994. Danach setzten auch andere Publikationsorgane wie "Die Zeit" und "taz-Hamburg" nach und hielten dieses Thema noch bis ins neue Jahr hinein fast zwei Monate am Kochen. Auch die heimische Lokalpresse, die "Husumer Nachrichten" und insbesondere die "Flensborg Avis" nahmen sich dankbar des Streites um das friesische "Atlantis" an. Was hat der Rungholt-Ausgräber und -Forscher denn nun eigentlich entdeckt, daß es ein solches Rauschen im bundesdeutschen Blätterwald veranlaßte?
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Hans Brüggemann und die Reformation in Schleswig-Holstein
Dem Hans Brüggemann zugeschriebenen Drachentöter St. Jürgen (Georg) aus der ehemaligen Marienkirche in Husum, heute im Nationalmuseum Kopenhagen
Es kam vieles in der Zeit vor und nach der Reformation 1517 zusammen, damit ein Werk wie das Bordesholmer Altar im Schleswiger Dom, entstehen konnte. Nicht vor 1511, in diesem Jahr entstand Albrecht Dürers kleine Passion, das Vorbild für Brüggemanns Schnitzaltar, aber auch nicht nach 1524, dem Beginn der Reformation im damaligen Husum und im Herzogtum Schleswig. Was dem nach Appuhn aus Walsrode stammenden Bildschnitzer in nur wenigen Jahren in Bordesholm und Husum gelang, war nur denkbar angesichts vermögender und ehrgeiziger Auftraggeber, wie u. a. Herzog von Schleswig und späteren König Friedrich I. von Dänemark, die Überragendes für die Ausgestaltung ihrer Kirchen, Schlösser und Privathäuser verlangten.
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Ferdinand Tönnies - Leben und Wirken
Ein großer Haubarg in Eiderstedt und ein herrschaftliches Haus in Husum, das sogenannte Cornilsche Kavaliershaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Schloß vor Husum", prägten die Kindheit und Jugend des am 26. Juli 1855 geborenen Soziologen Ferdinand Tönnies. Bereits mit 16 Jahren besaß er sein Abitur, mit 22 Jahren promovierte er und reichte schon mit 26 Jahren seine Habilitationschrift ein. Dem frühreifen Tönnies blieb allerdings der unmittelbare Anschluß einer Universitätslaufbahn versagt. Viele Jahre des Wartens im Status als Privatgelehrter und Privatdozent wurden ihm nicht erspart.
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