650 Jahre erste große Mandränke und Untergang Rungholts
Repro: Nordfriisk-Instituut
Berichte über die großen Stürme der Vergangenheit lassen nicht vergessen, daß in unserer schnellebigen Zeit und global gesehen, wir immer noch mit natürlichen und menschlichen Herausforderungen und Katastrophen konfrontiert sind. Wir wissen nicht viel über die Zeit, als Rungholt und mit ihm zahlreiche Kirchspiele ein Opfer der Marcellusflut in Nacht auf den 16. Januar 1362 wurden. Wieviele Menschen umkamen, wieviele Häuser und Kirchen zerstört wurden, ist unklar.
Aber als herausragendes Ereignis ist es im Bewußtsein der überlebenden und nachfolgenden Bewohner geblieben und hat neben eindringlichen Schilderungen auch manche "wahre" Erzählungen und Mythen hervorgebracht. Besonders in Chroniken des 16. und 17. Jahrhunderts haben Berichte über Sturmfluten und besonders über den Untergang von Rungholt ihren Niederschlag gefunden.
Spätere Auschmückungen in Sagensammlungen (Müllenhoff, Storm) und literarischen Verarbeitungen (Liliencron) trugen dazu bei, daß heute noch eine Menge Wissenschaftler und Laienforschen versuchen, den wahren Hergang der Ereignisse zu rekonstruieren. Es ist uns menschlich immer ein tiefes Bedürfnis gewesen, genau zu wissen, genau sagen zu können, wo dieses sagenhafte Rungholt nun eigentlich im Wattenmeer gelegen hat.
Dies ist jedoch eine schier unmögliche Aufgabe. Die "wissenschaftliche" Haltung: "genau hier muß es sein!", nur weil ich im Watt ein paar Brunnenringe entdeckt wurden, ist genauso falsch wie die relative Aussage, "in diesem Gebiet muß es irgendwo sein, dann muß also in diesem Gebiet alles Rungholt sein", auch wenn Indizien durchaus schon ungefähr eine genaue Ortbestimmung ermöglichen, Phantasiekarten nun hin und her.
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