AG Gebäude – Portrait Häuser
Teilbereich: Innenstadt
Datum: 17.10.2024
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Adresse, Gebäude
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Hinter der Neustadt 4
"EISHAUS"
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Baujahr
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vor 1911
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Zustand; äußere Erscheinung; Charakter
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Das Gebäude ist möglicherweise von der Schlachterinnung Husum errichtet worden. Es ist ein zweigeschossiger, rechteckiger Industriebau mit Flachdach. An der Front gibt es 2 große Holztore mit Verglasung und 2 Fenster, je eines mittig in beiden Geschossen. Seitlich findet man mehrere Fenster mit Vergitterung. Eine seitliche Außentreppe führt in das Obergeschoß. Die Fassade ist teilweise sanierungsbedürftig.

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Lage einschließlich der Nachbarschaft
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Das Eishaus liegt an der Straße Hinter der Neustadt in der Nähe zur Kreuzung mit der Gurlittstraße, direkt an den Westfriedhof angrenzend.

Das dazugehörige Eckgrundstück beherbergt einen Holzschuppen und wird derzeit als Kundenparklatz genutzt. Gegenüber in östlicher Richtung ist ein viergeschossiger Neubaueckkomplex bis hin zur Gurlittstraße neu errichtet worden, der die Gebäudedimensionen der Straße bei weitem überragt. Daneben befindet sich ein altes Lagerhaus.

Die weiteren Eckgebäude der Kreuzung sind im Norden ein dreigeschossiges Wohngebäude mit Jugendstilelementen und nach Nordosten hin ein schlichter, zweigeschossiger Wohnblock neueren Datums. Insgesamt ergibt sich in der Umgebung also ein komplett uneinheitliches Gesamtbild.
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Aktuelle Nutzung; Inhaber
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Diakonisches Werk, Streetwork. Inhaber ist derzeit vermutlich Hans-Werner Junghanns, Spielautomaten/Gastronomie.
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Geschichte
vorherige Nutzungen;
vormalige Besitzer
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Am 1.9.1911 gründete Heinrich Carl Walter auf diesem und östlich gegenüberliegenden Gelände eine Automobilstation mit einer der ersten Zapfsäulen Husums. Das Unternehmen umfaßte einen Reparaturbetrieb, eine Vulkanisieranstalt, eine Autovermietung, eine Buslinie.
Ab 1929 gab es eine Chevroletvertretung und ab 1.1.1935 wurden Autos von Daimler Benz verkauft. Im Eishaus war vermutlich der Busbetrieb untergebracht. Im Jahre 1965 wurde aus Platzgründen der Standort aufgegeben. Später hatte die Firma AMW Otto ihre Werkstatt dort.
In den 1990er Jahren betrieb Peter Burmeister in dem Gebäude das "Labor". Dort war im OG ein Plattenladen und eine Agentur untergebracht. Von 1998 bis 2021 war die Firma "Icehouse"-Werbeagentur von Björn Petersen dort ansässig.
Ehemalige, abgebrochene Gebäude auf der östlich gegenüberliegenden Seite gehörten zum Betrieb.
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Bemerkungen; Sonstiges
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Das Haus hat extrem breite Mauern, die mit Torf als Isolation gefüllt sind. Die Außentür im OG stammt aus einer Sparkassenfiliale in Schwesing. Das Eis könnte in den umliegenden Auen und Gräben gesägt worden und im EG eingelagert worden sein. Das OG war wohl nur Isolationsfläche und mit Stroh gefüllt worden und ist sehr dürftig isoliert.
Laut der Liste vom Landesamt für Denkmalpflege vom 7.10.24 ist es nicht als Denkmal eingetragen.
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