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Das Adelsgeschlecht der Reventlows

BREDSTEDT (NfI). Die Friesen und der Adel scheinen seit alters Gegenspieler zu sein, und es ist schon ungewöhnlich, daß das Nordfriisk Instituut einen ganzen Vortrag über ein Adelsgeschlecht hält. Das betonte Harry Kunz vom Nordfriisk Instituut, der für den kurzfristig verhinderten Institutsdirektor Prof. Dr. Thomas Steensen eingesprungen war und dessen vorbereitetes Manuskript las. Den Vortrag im Rahmen des Nordfriesischen Sommer-Instituts hielt er zusammen mit seinem Kollegen Dr. Claas Riecken, der deutlich machte, daß die Reventlows zu der großen Anzahl von bedeutenden Persönlichkeiten gehören, die zum einzigartigen kulturellen Reichtum Nordfrieslands beitragen.

Referiert wurde u. a. über den ersten preußischen Landrat in Husum, Ludwig Graf zu Reventlow, der von 1867/68 bis 1889 amtierte. Einfühlsam und kenntnisreich beschrieb Steensens Manuskript auch die sechs Kinder des Grafen Ludwig, darunter den früh verstorbenen Theodor, über dessen Tod der Dichter Theodor Storm sehr erschüttert war. Die wohl bekannteste Reventlow, die Schriftstellerin und Künstlerin Franziska (Fanny) Gräfin zu Reventlow, auch sie eine Tochter des Husumer Landrats, wurde besonders in ihrer Beziehung zu Husum gewürdigt. "Diese Nacht habe ich so intensiv von Husum geträumt, daß ich am liebsten gleich gefahren wäre", schrieb sie aus München. Zeitweise als Ikone der sexuellen Revolution und Frauenemanzipation verehrt, lebte sie inmitten der Schwabinger Bohème. Doch ihrem Tagebuch vertraute sie an: "In der Sonne gelegen und an Husum und die Hallig gedacht. O Gott ich möchte hin, sobald wie möglich." Ihren Bruder Ernst Graf zu Reventlow, einen glühenden Nationalsozialisten und Antisemiten, analysierte Steensens Text kritisch. Seine Wirkung entfaltete der überzeugte Nationalsozialist vor allem als Publizist und Herausgeber der Zeitschrift "Der Reichswart".

Diana Gräfin v. Reventlow-Criminil an ihrem 90. Geburtstag

Diana Gräfin v. Reventlow-Criminil an ihrem 90. Geburtstag. Foto: Sammlung Nordfriisk Instituut

Riecken sprach außerdem über den teilweise in Husum aufgewachsenen Politiker Victor Graf v. Reventlow-Criminil, der von 1946 bis 1950 für die dänische Minderheit im Kieler Landtag saß, und über dessen Tante Diana Gräfin v. Reventlow-Criminil, die als "Halliggräfin" bekannt war und bis zu ihrem Tod 1953 auf Hallig Südfall lebte. Sie beeindruckte die Nordfriesen, weil sie Haltung zeigte, nicht nur gegenüber dem Nationalsozialismus, den sie ablehnte, sondern auch als unverheiratete und sehr selbstbestimmte Persöhnlichkeit, die für ihre Unabhängigkeit alle Härten des Halliglebens auf sich nahm.


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