Neues aus WestküsteNet
Adorno über Max Weber
Die vor der Einzelheit resignierende Theorie arbeitet dem Bestehenden, gemeint ist das derzeitige Gesellschafts- und Wissenschaftssystem, in die Hände. Dieses System verschafft der Einzelheit Nimbus und Autorität geistiger Undurchdringlichkeit. Wenn auch das Einzelne (Existierende) mit seinem Oberbegriff (Existenz) nicht zusammenfällt, so ist es doch interpretierbar. Es ist kein dahingestellt Letztes, an dem Erkenntnis sich die Stirn einstieße.
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Bemerkungen zu Spanuths Atlantis
Ist Atlantis ein Mythos? Wichtiger als die Beantwortung dieser Frage erscheint es mir, die Atlantis-Erzählung von Platon von allen derzeitigen esoterischen Atlantis-Theorien zu trennen und lieber auf den wahren Kern der Erzählung wissenschaftlich und interdisziplinär aufzuarbeiten. Auf jedenfall sollte man sich hüten, solche Bemühung als unwissenschaftlich abzuqualifizieren. Es kommt doch eher darauf an, den mythischen Kern der Erzählung und ihren historischen Wahrheitsgehalt herauszukristallieren.
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Das Monogramm Christi
In Ute Anna Thiess' Aufsatz versucht sie die tiefere Bedeutung des nordeuropäischen Heilszeichens zu erklären und Gemeinsamkeiten mit dem Monogramm Christi zu finden. Beide werden durch identische Symbole dargestellt.Nach einer nordeuropäischen Überlieferung aus der frühen Bronzezeit (ca. 4000 v. Chr.) entstanden die Runen und YMIR in dem Drama eines Weltschöpfungsprozesses der Polaritäten "positiv und negativ".Diese Pole ziehen sich gegenseitig an und aus ihrer Vereinigung entsteht die Uressenz und das archetypische Muster der Manifestation. Das geistige Prinzip/Anstoß der Schöpfung ist "Allzeuger" (nord. alfothur). Die Runen und YMIR sind Teile der Schöpfung.
Im Gegensatz dazu ist das Monogramm Christi aus den griechischen Initialien X (Chi) und P (Rho) Abkürzung für "Christus", gebildet worden. Seit ca. 300 n. Chr. ist es weit verbreitet. Dieses Symbol steht sinngemäß für "Jesus - Heiland - Seligmacher" und drückt aus, daß Christus Frieden gibt und die Christen nach Frieden streben sollen.
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Wir sind über Rungholt gefahren
Losgetreten wurde der Streit um Rungholt durch einen Spiegel-Artikel vom 21. Nov. 1994. Danach setzten auch andere Publikationsorgane wie "Die Zeit" und "taz-Hamburg" nach und hielten dieses Thema noch bis ins neue Jahr hinein fast zwei Monate am Kochen. Auch die heimische Lokalpresse, die "Husumer Nachrichten" und insbesondere die "Flensborg Avis" nahmen sich dankbar des Streites um das friesische "Atlantis" an. Was hat der Rungholt-Ausgräber und -Forscher denn nun eigentlich entdeckt, daß es ein solches Rauschen im bundesdeutschen Blätterwald veranlaßte?
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Hans Brüggemann und die Reformation in Schleswig-Holstein
Es kam vieles in der Zeit vor und nach der Reformation 1517 zusammen, damit ein Werk wie das Bordesholmer Altar im Schleswiger Dom, entstehen konnte. Nicht vor 1511, in diesem Jahr entstand Albrecht Dürers kleine Passion, das Vorbild für Brüggemanns Schnitzaltar, aber auch nicht nach 1524, dem Beginn der Reformation im damaligen Husum und im Herzogtum Schleswig. Was dem nach Appuhn aus Walsrode stammenden Bildschnitzer in nur wenigen Jahren in Bordesholm und Husum gelang, war nur denkbar angesichts vermögender und ehrgeiziger Auftraggeber, wie u. a. Herzog von Schleswig und späteren König Friedrich I. von Dänemark, die Überragendes für die Ausgestaltung ihrer Kirchen, Schlösser und Privathäuser verlangten.
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Dem Hans Brüggemann zugeschriebenen Drachentöter St. Jürgen (Georg) aus der ehemaligen Marienkirche in Husum, heute im Nationalmuseum Kopenhagen
Ferdinand Tönnies
Ein großer Haubarg in Eiderstedt und ein herrschaftliches Haus in Husum, das sogenannte Cornilsche Kavaliershaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Schloß vor Husum", prägten die Kindheit und Jugend des am 26. Juli 1855 geborenen Soziologen Ferdinand Tönnies. Bereits mit 16 Jahren besaß er sein Abitur, mit 22 Jahren promovierte er und reichte schon mit 26 Jahren seine Habilitationschrift ein. Dem frühreifen Tönnies blieb allerdings der unmittelbare Anschluß einer Universitätslaufbahn versagt. Viele Jahre des Wartens im Status als Privatgelehrter und Privatdozent wurden ihm nicht erspart.
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